Das Verdauungsfeuer Agni

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Im Kontext von Ayurveda spielt das Verdauungsfeuer Agni eine große Rolle. Man geht davon aus, dass eine gute Verdauung eine der wichtigsten Voraussetzungen für Gesundheit ist. Dementsprechend lassen sich viele Krankheiten auf eine unzureichende Verdauung zurückführen.

Du kannst dir Agni vorstellen wie eine kleine Flamme, die stetig brennt. Manchmal brennt die Flamme höher und stärker und manchmal schwächer. So funktioniert auch unsere Verdauung.

Im Ayurveda gehört die Verdauung als Prozess der Umwandlung und Energiegewinnung zum Pitta Dosha. Das bedeutet bei hohem Pitta ist Agni stärker und es wird schneller verdaut. Personen, die von Grund auf viel Pitta in ihrer Konstitution haben, sind typischerweise diejenigen, die oft und schnell Hunger haben und verhältnismäßig viel essen können. Das lässt sich auf deren Konstitution und die Stärke des Agni zurückführen.

Agni und „Verdauung“ gehen aber noch über die Nahrung hinaus und bezeichnen auch die Verarbeitung und Verwertung aller Sinneseindrücke, wie Geräusche, Informationen oder Gefühle. Agni in der richtigen Stärke trägt also dazu bei, wie du auf allerlei Reize reagierst und was du daraus machst. Umso wichtiger, das Verdauungsfeuer konstant auf der richtigen Stufe zu halten.

Die goldene Mitte

Ein konstantes und starkes Agni ist wichtig, damit die Nährstoffe aus dem Essen bestmöglich verwertet werden können und der Körper das bekommt, was er braucht, um zu funktionieren und energetisiert zu sein.

Man muss aber aufpassen (besonders als Pitta Typ), dass das Feuer nicht zu groß wird. Denn dann kommt es vor, dass du übermäßig viel isst, ohne je ein Sättigungsgefühl zu haben. Das liegt vermutlich daran, was du isst und in welchem Umfeld. Es liegt eine Pitta Störung vor.

Agni gezielt senken – Tipps

Hier geht es darum, das hohe Pitta in deiner Verdauung ein wenig zu senken.

Trinke kühle Getränke, ideal ist Mineralwasser. Vermeide jedoch Eiswürfel, denn diese haben den Gegeneffekt.

Iss viel mit Kokos. Kokosöl, Kokosmilch etc., denn das hat einen kühlenden Effekt.

Keine leichte Kost, die leicht zu verdauen ist. Nimm lieber vollwertiges, z.B. Vollkorn.

Gewürze, die das Feuer besänftigen sind Koriander und Fenchel.

Darüber hinaus auch alle Tipps, die Pitta allgemein senken.

Agni gezielt erhöhen – Tipps

Hast du dagegen selten Hunger und das Gefühl, deine Verdauung braucht immer ewig?

Dann ist dein Pitta und somit dein Agni im Vergleich zu Vata und Kapha eher zu niedrig und sollte angeheizt werden.

Trinke zum Essen bestenfalls gar nichts. Wenn es nötig ist, kannst du warmes Wasser trinken. Wasser und andere Getränke, besonders wenn sie kalt sind, löschen das Verdauungsfeuer und verhindern so die ideale Aufnahme deiner Nahrung.

Scharfe Speisen und Gewürze sind ideal, um dein Verdauungsfeuer zum Lodern zu bringen.

Iss so oft es geht warm.

Da Vata und Kapha die beiden kalten Doshas sind, kann auch alles beitragen, was die beiden senkt:

Vata beruhigen – Tipps

Kapha senken – Tipps

Allgemein gilt

Die richtigen Gewürze für optimales Agni:

  • Ingwer (geht natürlich auch frisch als Knolle)
  • Asafötida
  • Kreuzkümmel
  • Safran
  • Senfsamen

Versuche auch, unterschiedliche Kräuter zu verwenden und vielleicht ein bisschen Abwechslung in deine Küche zu bekommen.

Mittags solltest du deine Hauptmahlzeit einnehmen. Von 10 bis 14 Uhr ist Pitta Zeit des Tages, und das bedeutet automatisch besseres Agni.

Ohne Ablenkungen essen. Nimm dir Zeit und Aufmerksamkeit bei jeder Mahlzeit und bedanke dich im Anschluss gedanklich bei der Nahrung und bei dir.

Selber kochen, nicht nur weil du dann weißt, welche Zutaten genau in der Mahlzeit sind, sondern auch, weil man im Ayurveda davon ausgeht, dass während des Kochens bereits die Energie der Speise aufgenommen wird. So ziehst du alles aus deinem Essen, was geht.

Regelmäßig fasten, der genaue Rahmen ist abhängig von der Konstitution. Bedenke: Nicht jedes Fasten ist für jeden geeignet.

Wie du siehst ist das alles gar keine so große Umstellung, man merkt aber einen merklichen Unterschied von Innen heraus, wenn Agni richtig brennt.

Ojas und Amas

Ojas bezeichnet eine starke Kraft, die uns Ausstrahlung, Mut und Vitalität verleiht. Bei richtigem Agni wird Ojas gebildet, man strahlt mehr und mehr von Innen heraus. Außerdem trägt es zu einem guten und verlässlichen Immunsystem bei.

Amas hingegen sind toxische Einlagerungen im Gewebe, die zu Krankheiten und Beschwerden führen. Sie bilden sich, wenn Agni zu stark, zu schwach oder unregelmäßig brennt.

Amas können sich auch auf der emotionalen Ebene ansammeln, wenn du häufig unter Stress, Angst, Zorn, Eifersucht oder Unzufriedenheit leidest. Diese Energie kann sich im Körper ansammeln und als psychische oder als physische Krankheit manifestieren.

Danke fürs Lesen <3

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